Tag 8 – 9 Gitarre Rene

Wieder zurück aus unseren Flitterwochen, berichte nun auch ich endlich von meinen Gitarrenaufnahmen, die ich noch vor dem Urlaub abschließen konnte.

8. Tag

Heute ist die zweite Gitarre an der Reihe. Christoph und ich haben uns entschlossen bei Zeiten mit den Aufnahmen zu beginnen – und zwar um neun. Somit haben wir theoretisch den ganzen Tag Zeit zum aufnehmen. Allerdings zweifle ich noch daran, das ich mich von Frühbis Abend konzentrieren kann...mal schauen wie's läuft...jedenfalls freu ich mich schon lange endlich aufzunehmen (ich hatte bisher erst einmal das Vergnügen 3 Lieder einzuspielen).

Nachdem wir alles verkabelt haben, den Proberaum nochmal ordentlich gelüftet und Christoph seinen Rechner startklar gemacht hat, kanns losgehen. Ich entscheide mich zuerst für "Rocke Sue". Dieses Lied spielten wir bisher auf den meisten Gigs gleich nach dem Intro und ich denke mir der Song, schon mindestens tausendmal gespielt (naja fast ;-) ) flutscht doch immer locker von der Hand und ist sicher schnell in der Kiste...dachte ich zumindest...Doch noch einigem anhören der ersten Riffs denk ich mir: "hm...ich find den Sound irgendwie so...kacke". Aus'm Verstärker klingts doch auch dufte, warum nicht auch auf der Aufnahme...also probieren Christoph und ich einige andere Mikrofonpositionen aus. Wohlgemerkt wurde die für uns am besten klingende Position schon an einem Tag zuvor in mühevoller Arbeit herausgesucht. Nach einigem hin und her Stelle ich dann fest, das die alte Position doch gar nicht so übel ist und von allen probierten am besten klingt. Na, mal wieder fein gemacht René. Also Komanndo zurück und weiter gehts mit aufnehmen.

Wenig später stört mich zunehmend ein nerviges bratzeln und fiepen aus meinem Verstärker...irgendwas verursacht hier Geräusche die nicht sein sollten. Ich verdächtige zuerst meine Bodentreter die sich ein Netzteil teilen und an einer anderen Steckdose hängen. Ich stöpsel alles bischen hin und her um das Problem zu beseitigen und bekomme dabei immer einige krabbelnden Stromschläge, da ich auf beiden Seiten der DI-Box rumfummle und auch noch gut feuchte Hände vom Schwitzen habe. Da komm ich als E-techniker gleich auf Gedanken und schnappe nach Christoph um auch ihn bisschen vom Strom kribbeln zu lassen. Nach einigem probieren stelle ich dann Fest, das so nen Knopf an der DI-Box die Störgeräusche minimiert...super, wieder ein Problem weniger. Nun kanns ja endlich richtig losgehen.

Noch ein paar kleine Rhythmusgeschichten später (dieses Lied hat es dann doch teilweise ganz schön in sich) ist es dann endlich "auf Band" hätte man früher gesagt – heute wohl treffender "auf Festplatte". Das zweite Lied geht dann ziemlich zügig. Erstaunlicherweise gehen die Stellen und Riffs wo man denkt sie sind am schwierigsten oft beim ersten Versuch zufriedenstellend auf die Aufnahme. So auch beim anspruchsvollen Riff von "Schrei vom Balkon", was dann doch schnell geschaft war. Halleluja!

Jetzt gibts erstmal ne Mittagspause zum ausruhen und Magen füllen mit nem riesen Döner.

Nach der Pause schaffen wir in ca. 3 Stunden immerhin noch 3 Lieder, also insgesamt 5...bleiben noch 6 übrig (ja, ich bin so gut in Mathe), da auch ich bei zwei Balladen nicht mitspiele. Ab und zu muss ich warten bis Christoph bereit ist, da er oft schon ein paar kleine Schönheitsfehler der bisherigen oder meiner Aufnahmen beseitigt hat. Mir juckts in den Fingerspitzen und ich brenne darauf weiter einzuspielen. Mit der Konzentration hat es dann doch bis Abend um 7 geklappt, wahrscheinlich da ich auch oft kleine Wartezeiten hatte die meiner Birne Zeiten zum ausruhen gab.

9. Tag

Für die restlichen 6 Songs, fanden wir leider nur einen Termin. Und zwar Freitag früh vor der Bandprobe. "Problem" ist nämlich, das meine Frau und ich nächste Wochen spontan in die Flitterwochen fliegen. Bleiben also ca. 5 Stunden um 6 Songs aufzunehmen...wenn das mal was wird...Lucas wird mich diesmal beim Aufnehmen unterstützen. Heute gab es im Gegensatz zum letzten Tag keine technischen Schwierigkeiten. Alles war noch so eingestellt wie zuvor. Dementsprechend zügig gings dann diesmal auch mit dem Aufnehmen voran. Hier und da natürlich auch einige spielerische Differenzen, die ein paar Anläufe benötigten. Aber halb so wild, wir sind ja kein John Petrucci und auch der macht sicher mal Fehler. Am schwierigsten stellte sich das neue Lied mit dem Arbeitstitel "Baum" heraus. Hauptproblem ist einfach das wir dies noch nie live spielten und ich außerdem auch im Proberaum bisher nur kleine Abschnitte davon mitspielte. Fast das komplette Arrangement für die 2. Gitarre habe ich mir zuhause überlegt. Ich brauche Zeit und Ruhe um musikalisch kreativ zu werden, im Proberaum klappt das bei mir meist nicht. Diese neue zweite Gitarre habe ich dadurch noch nicht allzuoft geübt und beim einspielen musste Lucas etwas Geduld und Aufnahmegeschick opfern. Aber dank ihm haben wir es dann ganz vernünftig auf Band gebracht. Ich werde demnächst besonderes für dieses Lied üben, damit ihr auch live in den vollen Genuss des Liedes kommt.

Wir haben es tatsächlich geschafft in der begrenzten Zeit alle restlichen Lieder einzuspielen und hatten sogar noch Luft um kleine Fehler bei zwei anderen Songs auszubügeln. Prima, dann kann's ja bald mit Keyboard weitergehen. Ich danke Gott für das gute Gelingen!

Wir sehen uns zum nächsten Konzert und bis dahin wird die Platte hoffentlich noch fertig!

René

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